IDEEN, DIE FUNKTIONIEREN
INSIDE HR

Wie sollte sich HR in Zukunft positionieren? Wie decke ich meinen Personalbedarf effektiv? Welche Trends entwickeln sich aktuell? Die INSIDE HR bietet vielen Unternehmensvertretern die Chance, neue Erkenntnisse aus anderen HR-Abteilungen zu erhalten!

 

 
 

ERGEBNISSE AUS DER INSIDE HR

3.4.19 – WINE DOCK

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In stilvoll-modernen, backsteincharmanten Industrielofts

…  von Deutschlands führendem Handelshaus für hochwertige Weine und Champagner, der Wine Dock GmbH, findet das siebte Inside HR Event dieses Mal statt. Die Anmeldungen zu der Veranstaltung sind zahlreicher als in den Semestern davor, der Austauschbedarf über die aktuellen Brandpunkte der Personalwelt scheint groß zu sein. Insgesamt 22 verschiedene Firmen sind vertreten, darunter 38 Personaler, sowie 4 HR-Master-Studentinnen. Mobiles Internet? „Gibt es in diesen Betongemäuern nicht.“ erklärt Anna-Lena Ackermann von Wine Dock, als wir uns an die Gruppentische setzen. Wir sind also unter uns, komplett ohne Ablenkung. Zweieinhalb Stunden regen Austausches stehen uns bevor, der Raum hängt voll von Fragen rund um das derzeitige Geschehen im HR-Management. Gestärkt von Snacks und Kaffee, Wasser und Limonade aus Weingläsern nippend (…wie sollte es auch anders sein?) starten wir in die Diskussion.

THEMA: Recruiting 4.0: Digitale Chancen nutzen

Den Bewerbungsprozess durch digitale Technologien effizienter, unabhängiger und hürdenfreier zu gestalten: ein Themengebiet, das direkt zu Beginn in die Runde geworfen wird. Video-Bewerbungen sind ein neues Medium, das TESA aktuell austestet. Andere aus der Runde sind zurückhaltend bei dieser Idee. Zwar könne man sich auf diese Weise einen ersten Eindruck vom Bewerber verschaffen – ob der jedoch wirklich authentisch ist, sei eine andere Sache. Mobile Recruiting ist in dem Zuge ein Stichwort, das als nächstes in der Runde fällt. Auf die Frage, wer bereits Bewerbungen per App entgegennimmt, wird lediglich verhaltenes Schweigen geäußert.

Vanessa Krabiell von den Schwartauer Werken erläutert, dass sehr gute Erfahrungen mit sogenannten Quick-Bewerbungen gemacht wurden. „Ein Anschreiben mit Lebenslauf zu verfassen – das ist für viele schon abschreckend.“ Es geht darum, Hemmschwellen und Hürden abzubauen und einfacher mit den potenziellen Fachkräften in Kontakt zu kommen. „Über lediglich vier Zeilen erfahren wir die essentiellen Dinge, die wir von dem Kandidaten wissen müssen – mehr braucht es für den Anfang nicht.“ Alles Weitere werde anschließend in nachfolgenden Bewerbungsrunden geklärt. Ziel sei es zunächst jedoch, überhaupt mit den potenziellen Bewerbern in Kontakt zu kommen. „Mit Rückmeldungen im dreistelligen Bereich haben wir damit bisher definitiv Erfolg.“

Stepstone und Indeed sind nach wie vor die beliebtesten Plattformen, um vakante Positionen im World-Wide-Web auszuschreiben. Auf die Weiterentwicklung von Google-for-Jobs bleibt man jedoch sehr gespannt – möglicherweise werden zuvor genannte Portale also zukünftig von der neuen Dienstleistung des Suchmaschinen-Anbieters abgelöst.

Nicht zu vernachlässigen bei dem ganzen Hype um die neuen digitalen Möglichkeiten sei jedoch die Offline-Welt. Neben den Print-Anzeigen in der lokalen Tageszeitung gilt es auch mal kreative und unkonventionelle Wege zu gehen, zum Beispiel über Stellenanzeigen auf Brötchentüten oder an Autobahnausfahrten

THEMA: Experten auf Augenhöhe mit Führungskräften

Klassische Führungskarriere? Das ist nicht für jeden etwas. Trotzdem sollte eine gleichwertige Karriere mit einer anderen Laufbahn für fachliche Experten und Spezialisten möglich sein. Essentiell sei natürlich, dass das Know-How im Unternehmen gehalten werden kann. Niemandem wäre geholfen, wenn Experten auf der Suche nach Aufstiegsmöglichkeiten die Firma verlassen – so etwas sollte innerbetrieblich gelöst werden, indem man gleichwertige Karrieremöglichkeiten schafft.

Bei der Nord L/B werden diesbezüglich bereits drei verschiedene Modelle angeboten: Neben der bekannten Führungslaufbahn gibt es in der Landesbank auch noch die Experten- und Projektlaufbahn, zwischen denen jeweils ein flexibles Wechseln möglich bleibt. „Solche Modelle müssen auf einem Bierdeckel erklärbar sein. Es darf also nicht zu kompliziert werden, sonst fehlt das Verständnis.“ merkt Andreas Pippig von der Nord L/B an.

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THEMA: Recruiting? Das kann ja jeder…!

In Zeiten des Fachkräftemangels sei man auf die Unterstützung aller Mitarbeiter angewiesen. Das Stichwort hierzu: „HR dezentral“. Die Rekrutierung neuer Mitarbeiter sei künftig nicht nur alleinige Aufgabe der Personalabteilung, sondern müsse radikal jeden im Unternehmen betreffen. Mitarbeiter zu Markenbotschaftern zu machen, die ihre Reichweite im eigenen Netzwerk und Bekanntenkreis nutzen, wird zur zentralen Aufgabe in der aktuellen Debatte. Damit das auch tatsächlich umgesetzt wird, sei es unerlässlich, dass das Anwerben neuer Mitarbeiter schriftlich im Arbeitsvertrag bei Neueinstellungen festgehalten werde. “Das setzt natürlich auch voraus, dass Abteilungsleiter und Geschäftsführer bereit dazu sind, Kapazitäten hierfür freizugeben.”stellt Andrea Wojciechowski von der Basler AG fest. Mit lukrativen Prämien wird bei Wer liefert was bereits versucht, Mitarbeitern zusätzliche Anreize zu liefern, sich am Recruiting-Prozess zu beteiligen. “Wichtig ist insbesondere, dass unternehmensintern solche Prämien auch bekannt gemacht werden – oft scheitert der Erfolg der Maßnahmen lediglich an der Kommunikation.” merkt Svenja Lüschen, HR-Master-Studentin, an.

THEMA: Mit dem Hundesitter zur Performance-Steigerung

Dass Kickertische, frische Obstteller und Open-Space Büros in Start-Up-Manier per se keine Garantie für langfristige Mitarbeiterzufriedenheit liefern, sei mittlerweile jedem bewusst. Solche Maßnahmen gelten allenfalls als “nice to have” – viel bedeutsamer wäre jedoch, sich im direkten Kontakt mit den Mitarbeitern auszutauschen und nachzufragen, welche Hilfeleistung tatsächlich gebraucht werden, um die individuelle Leistungsfähigkeit effektiv zu unterstützen. “Das kann dann auch mal der Hundesitter oder ein warmes Abendessen für die Familie sein.” bekundet Anna-Lena Ackermann, die von einem inspirierenden Gespräch mit einem Personalchef von SAP erzählt.

Dass eine individuelle Betrachtung aus zeitlichen und kostentechnischen Gründen nicht immer möglich ist, sei dabei eine große Herausforderung. Trotzdem sei es wichtig, hier einen Mindset-Wandel vorzunehmen und den Mitarbeiter als wichtigste Ressource im Wertschöpfungsprozess mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen.

Pünktlich um 18 Uhr…

… können wir in schönster Abendsonnenstimmung zum letzten Punkt auf der Tagesordnung übergehen:  Mit einem exklusiven Wein-Tasting findet der gesprächsintensive und aufschlussreiche Nachmittag einen überaus gelungenen Abschluss. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Teilnehmenden und insbesondere bei Wine Dock für die Gastfreundschaft. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Inside HR Event und sind gespannt auf die Themen, die uns dann erwarten!

ERGEBNISSE AUS DER INSIDE HR

25.10.18 – AURUBIS

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NOCH IST ES RUHIG

…in der großen Halle im industriellen Stil der Aurubis AG. Doch das wird sich bald ändern. Zum sechsten Mal findet das Inside HR Event von frühstarter statt.  Die Idee: Mitarbeiter aus dem Personalbereich der frühstarter Unternehmen werden zusammengetrommelt und bekommen die Chance sich über die aktuellsten Herausforderungen auszutauschen, Erfahrungen weiterzugeben, neuen Input und frische Ideen zu bekommen. Mit dabei sind diesmal 27 Mitarbeiter aus 15 verschiedenen Unternehmen. Im Voraus wurden zahlreiche Themen gesammelt, um die wichtigsten daraus zur Sprache zu bringen.

THEMA: WIE KANN PERSONALNACHWUCHS NACHHALTIG ANS UNTERNEHMEN GEBUNDEN WERDEN?

Ein Problem über das viele der teilnehmenden Unternehmen klagen: junge Arbeitskräfte werden aufwändig angelernt und ausgebildet und verlassen das Unternehmen nach dem Abschluss der Ausbildung.

Wir fragen uns, ob es Möglichkeiten gibt Trainees an uns zu binden” sagt Janine Boldt von webnetz. Ähnliche Schwierigkeiten gibt es auch bei der DZ Hyp: “Wir sind gerade dabei unsere HR-Strategie neu aufzustellen” sagt Katharina Lindenbaum, Personalreferentin bei der DZ Hyp. Besonders wichtig scheint in dieser Zeit die Sicherung zukünftiger Arbeitskräfte. “Wir wollen jetzt schon Know-How sichern und Wissen weitergeben” bekräftigt Gabriele Braun-Herzog von Hermes Schleifmittel. Potentialträger sollen öfter neu herausgefordert werden und so viel lernen wie möglich, damit es nicht zu schnell langweilig wird.

Auch andere Lösungsansätze gebe es bereits, wie zum Beispiel berufsbegleitende Master, Rückhol- und Alumniprogramme oder das Angebot in den Semesterferien arbeiten zu können. Es wird versucht einen Kompromiss einzugehen zwischen Flexibilität und Tagesgeschäft. Der neuen Generation seien andere Werte wichtig, als noch vor 30 Jahren. Es gebe wenig Bindung an den Ausbildungsbetrieb, Flexibilität nehme einen höheren Stellenwert ein, als früher.

THEMA: IT-NACHWUCHS

Ein Thema das auch schon bei der letzten Inside HR Veranstaltung heiß diskutiert wurde. Wie kann der hohen Nachfrage an IT-Nachwuchs entgegengekommen werden? Im Kampf um IT-Fachkräfte hat man als Arbeitgeber oft die schlechteren Karten. Gut ausgebildete Fachkräfte wissen oft um ihren begehrten Status und sind schwer zu kriegen. Auch Andreas Pippig von der Nord/LB beschäftigt der steigende Bedarf nach IT-Absolventen. In seinem Unternehmen werden drei verschiedene IT-Berufe ausgebildet um sich IT-Nachwuchs “heranzuzüchten”. Er schlägt ein übergreifendes Trainee-Programm vor, bei dem verschiedene frühstarter Partner-Unternehmen kooperieren sollen.

Neben diesen Themen, kommen auch Themen der Digitalisierung zur Sprache. Ideen für den Unternehmens-Instagram-Account und Lösungen für digitalisierte HR-Prozesse werden ausgetauscht. Andreas Pippig erzählt davon, wie in der Mensa mit Bitcoins gezahlt werden kann, damit auch die eigenen Mitarbeiter im Zeitalter der Digitalisierung schritthalten können.

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THEMA: DER FEELGOOD MANAGER, UNERLÄSSLICH ODER ÜBERFLÜSSIG?

Dass sich alle Mitarbeiter wohlfühlen liegt wohl jedem Unternehmen am Herzen. Doch ist es wirklich notwendig, einen Posten dafür einzurichten? Und wie wirkt sich eine Wohlfühlatmosphäre auf die Produktivität und Profitabilität der Mitarbeiter aus? “Den Feelgood-Manager werden wir in Zukunft alle brauchen” betont Gabriele Braun-Herzog. Die steigenden Burn-out Raten zeigen, wie wichtig es ist, sich um das mentale Wohlbefinden der Mitarbeiter zu kümmern. Wiebe Voss und Astrid Wohlert von Coremedia sind jedoch der Meinung, dass der Feelgood-Manager mit der Personalabteilung abgedeckt wird, diese Aufgabe jedoch manchmal im Tagesgeschäft untergeht. Es gebe viele Ideen- doch wer setzt es um?

Eine Idee, die Ingredion erfolgreich umgesetzt hat, ist ein Team-Event zu Gesundheitsthemen. Ärzte klärten die Mitarbeiter über Themen wie Zuckerkonsum, Schlafverhalten, Depressionen und Burn-out auf, berichtet Soukayna Imlahi, HR-Assistant bei Ingredion.

THEMA: SCHICHTARBEIT UND HOMEOFFICE

Um der steigenden Nachfrage an Flexibilität entgegenzukommen, führen viele Unternehmen Homeoffice Lösungen ein. Doch wie können Führungskräfte Vertrauen schenken und gleichzeitig sichergehen, dass sensible Daten geschützt sind? Und dass die Angestellten die festgelegten Arbeitszeiten auch einhalten? Auch darüber wird intensiv diskutiert. Viele der Anwesenden sind der Meinung: man muss den Arbeitnehmern Vertrauen schenken und andere Arbeitsweisen akzeptierenwenn das Ergebnis stimmt!Wann Arbeit erledigt wird ist egal, Hauptsache sie wird erledigt” sagt Christian Meierhans von Detlev Louis.

Auch den Mitarbeitern der Schichtarbeit, die wohl weniger Aussicht auf Heimarbeit haben, versucht man mehr Eigenverantwortung zu übertragen. Im World Café wird in kleinerer Runde darüber diskutiert, mit welchem System Schichtarbeiter Arbeitszeiten flexibler einteilen und tauschen können.

Wir freuen uns über die Teilnahme, den intensiven Austausch und freuen uns auf das nächste Mal!

ERGEBNISSE AUS DER INSIDE HR

18.04.18 – MÖHRLE HAPP LUTHER

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EIN ATEMBERAUBENDER AUSBLICK…

…auf Hamburgs Speicherstadt, Personaler aus zwölf unterschiedlichen Unternehmen, drei HR-Master-Studentinnen und dazu ein großer Diskussionsbedarf über aktuelle Fragen und Probleme im Personalbereich – das war der von frühstarter organisierte HR-Workshop. Zu Gast war unsere bunte Runde von 31 Teilnehmern bei der Wirtschaftskanzlei Möhrle Happ Luther in der zwölften Etage des ehemaligen Spiegel-Gebäudes an der Brandstwiete bei Snacks und Kaffee. Über spannende Themen des HR-Bereichs, die von den Teilnehmenden im Vorfeld eingereicht wurden, fand ein angeregter Erfahrungsaustausch statt.
Wie müssen Stellenausschreibungen für die neue Generation aussehen? Was verbessert die Stimmung im Unternehmen? Und wie gewinnt man den „war for talents“, der im IT-Bereich besonders gnadenlos geführt wird?

THEMA: MITARBEITERZUFRIEDENHEIT IN CHANGE-PROZESSEN

Ein großes Thema liefert die Wine Dock, die sich mit der Mitarbeiterzufriedenheit in Umstrukturierungsprozessen beschäftigt. „Wichtig sind ein Zielbild und eine Vision“,meint Tewes Bosselmann (Aurubis). Dabei sollte der Fokus nicht auf Probleme, sondern auf zukünftige Projekte und neue Ziele gerichtet sein. Der direkte Austausch zwischen Mitarbeitern und der Geschäftsleitung sei gerade in Veränderungsprozessen besonders wichtig, so Natascha Meyke (HR-Master und Werkstudentin). Der Vorschlag von Implico lautet, einen Kulturwandel zu schaffen: „Weg von top-down, hin zu bottom-up!“

THEMA: PRIVATLEBEN UND (SCHICHT-)ARBEIT

Mit der Vereinbarkeit von Arbeit und Privat- oder Familienleben legt Vanessa Krabiell (Schwartauer Werke) einen neuen Schwerpunkt der Diskussion. Auch andere Unternehmen, die in Schichtarbeit organisiert sind, wie Yanfeng oder Aurubis kennen die mit dem Erstellen der Schichtpläne einhergehenden Probleme. Wichtig seien Mitbestimmungsrecht, Prämiensysteme für kurzfristig Einspringende und finanzielle Unterstützung, z.B. für eine Kinderbetreuung während der Nachtschicht, meinen Anna-Lena Ackermann und Anna Bunge von der Wine Dock.
Viele sehen die Lösung in modernen Kommunikationsmitteln, mit denen sich die Mitarbeiter selbst organisieren: „In WhatsApp-Gruppen löst sich das Problem meist von ganz allein“, stellt Nicole Driemeier (Implico) fest. Auch Aurubis arbeitet mit innovativen Zeiterfassungs-Tools, um Schichten festzulegen. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Arbeitszeiten in verschiedenen Lebensabschnitten individuell aufgeteilt werden können.
„Oder man baut gleich eine eigene Stadt!“, scherzt Svenja Schütz (Möhrle Happ Luther). Hostels, Freizeitprogramme, Shuttlebusse und ähnliches wurden bereits von Firmen bereitgestellt, um den Mitarbeitern Anfahrtswege und sonstigen Stress zu ersparen.

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THEMA: WAR FOR IT-TALENTS

Der Kampf um gut ausgebildetes Personal ist vor allem für Unternehmen in der IT-Branche wie Implico ein großes Thema. Kathleen Topp, Head of Human Resources bei Implico, spricht das Problem an, mit dem sie alltäglich konfrontiert wird: Sie will Senior-Positionen im SAP-Bereich mit spezialisierten Fachkräften besetzen, doch genügend qualifizierte Bewerbungen erhält sie nicht – trotz all der Benefits, Headhunter und Stellenanzeigen. „Essenziell ist das Auftreten des Unternehmens und sich mit seiner Marke einen Namen zu machen“, meint Anna-Lena Ackermann (Wine Dock). Dies fange mit Standort und Aussehen des Unternehmens an und höre mit Mitarbeiter-Benefits auf. Wichtig ist, dabei nicht den Überblick zu verlieren und sich immer wieder neues Wissen anzueignen.”
Auch die gezielte Rekrutierung über Xing wird vorgeschlagen. Oder sollte man versuchen, ehemalige Mitarbeiter wieder ins Unternehmen zurückzuholen? Bei dem Thema scheiden sich die Meinungen – schließlich sind sie ja gegangen. Doch Janine Boldt (webnetz) widerspricht: „Es ist normal, neue Erfahrungen sammeln zu wollen, aber am Ende bereuen doch viele, gegangen zu sein.“
Auch die Frage, ob klassische Stellenanzeigen der beste Weg sind, um potenzielle Bewerber zu erreichen, wird diskutiert, denn oftmals herrscht keine hohe Resonanz auf Stellenanzeigen in Jobportalen. „Besser ist es, direkt an Professoren oder Studierende heranzutreten!“, meint Jasper Teßmann (frühstarter).

THEMA: MITARBEITER WERBEN MITARBEITER

Der Bekanntenkreis von Mitarbeitern kann für Personaler eine Goldgrube darstellen, da diese häufig ähnliche Interessen oder sogar ähnliche Ausbildungen haben. Doch Nicole Driemeier (Implico) hat einzuwenden: „Es besteht eine hohe Hemmschwelle Bekannte, zu werben.“ Schließlich möchte man sich selbst, seinen Arbeitgeber und auch seinen Bekannten gut darstellen. Das macht gegenseitigen Respekt und Transparenz im Bewerberprozess sehr wichtig. Zur Motivation können außerdem Geld- oder Sachprämien eingesetzt werden, doch nur unter genauer Überlegung: „Ein Ipad?“ – „Nicht mehr viel wert!“
Als „heißen Draht zum Unternehmen“ haben Implico und Enterprise Visitenkarten erstellt, die ihre Mitarbeiter bei sozialen Events in der Hosentasche tragen. Vielleicht liegt die Zukunft ja auch in „IT-Inside“-Workshops?Dort könnten sich Mitarbeiter und Interessierte, z.B. aus dem IT-Bereich, ganz ohne Personaler austauschen.

THEMA: STELLENANZEIGEN DER ZUKUNFT

Wenig Text, viele Bilder – Sind das die Stellenanzeigen für die neue Generation? „Vielleicht reichen drei Schlagworte – Was wird gemacht, was wird verdient und welche Benefits gibt es?“, fragt Janine Boldt von webnetz in die Runde. Einigkeit herrscht über den Änderungsbedarf von klassischen Stellenanzeigen. Anforderungen sollten deutlich kommuniziert und individuell auf das Unternehmen abgestimmt werden. Eigenschaften wie Offenheit und Teamfähigkeit schreibe sich jeder gerne auf die Fahne und sprechen nicht individuell passende Bewerber an.
Auch kurze Videos oder die Präsentation auf Instagram sind Schritte in die Zukunft. Es machen sich bereits viele Arbeitgeber die Fotostories zu Nutzen, um den Arbeitsalltag zu zeigen. Nur die jungen Leuten, die man erreichen will, haben häufig noch nicht auf dem Schirm, bei Instagram nach potenziellen Arbeitgebern zu suchen.
Am besten sei jedoch der direkte Kontakt, sind sich alle einig. Seien es Gastvorlesungen, Messebesuche oder Recruting-Dinner an Universitäten. Der persönliche Eindruck zählt – und bleibt.

Vielen Dank für die spannende Diskussion und bis zum nächsten Mal!